Review on Babyblaue Seiten

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Wenn der Opa seinen Enkel animiert, dessen instrumentale Jazz-Rock-Combo nach ihm zu benennen, dann hat das schon was. Jedenfalls mehr als die Motivation, nach dem x-ten „Herrn der Ringe“ seine Band nach der y-sten Darstellerfigur zu benennen. Bands, die den Namen eines nahen Verwandten tragen, nehmen das, was sie machen, garantiert persönlicher als das, was X-Y-Filmmusik-Zeitgeister so veranstalten.

Auch der Begriff „Combo“ passt ausdrücklich in dieses Bild der ehemaligen Ossi-Musikkultur, die solche wunderbaren Prog-Acts wie die Stern-Combo Meissen hervorbrachte und die nun mit Leipziger Musikern, die schon zu Ost-Zeiten bei DDR-Bands wie Berluc oder Brigitte Stefan & Meridian oder nun in der Krause-Band (mit dem ehemaligen Stern-Combo-Meissen-Sänger Larry B.) aktiv waren, „bestückt“ ist. Musik aus dieser Ecke ist immer Musik, die von großartigen Könnern an ihren Instrumenten und ähnlich großartigen kompositorischen Ideen lebt. Eine Behauptung, die Zelinka locker mit ihrem Debütalbum bestätigen.

Auf „Zelinka“ vereinen sich ausschließlich instrumental die verschiedensten Musikspielarten, die von Prog über Jazz bis hin zu Blues, Metal und Funk reichen. Doch egal, in welchem Bereich sich der Klang gerade wohl fühlt, er ist immer auf höchstem Niveau und lässt keinen schwachen Rohrkrepierer zu, der sich zwanghaft dort (also im Pop oder melodischen Rock) anzubiedern versucht, wo er nicht hingehört, aber erfolgsversprechender erscheint. Gitarre, Schlagzeug und Bass reichen um Musik zu schaffen, die im Grunde so etwa jeden begeistern sollte, der sich die Musik des Mahavishnu Orchestras genauso gerne anhört wie die solcher Prog-Großmeister der Marke King Crimson. Aber auch deren deutsche Entsprechung Long Distance Calling ist ein hervorragendes Musikmaß, an dem man Zelinka nicht nur messen kann, sondern das auch durchaus noch intensiver zu begeistern vermag. Nur den besagten „harmonisch-poppigen Stoff“ meines Vor-Rezensenten vermag ich einfach nicht zu entdecken.

Musik voller Groove und Komplexität! Musik, die so klingt, wie man es sich von einem Trio wünscht, das nicht nur alle Grenzen auslotet, sondern diese auch noch locker-lässig überschreitet. Musik, bei der sich ein Steve Vai oder Joe Satriani verdammt warm anziehen können!

Review on Deutsche Mugge

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Das Trio ZELINKA konstituiert sich aus “alten”, soll heißen, erfahrenen Hasen des Musikgeschäfts. Der virtuose Gitarrist Bernd “Fleischmann” Fleischer spielte früher bereits in angesagten Kapellen wie BERLUC oder BRIGITTE STEFAN & MERIDIAN. Weitere bekannte Leipziger Projekte seinerseits waren oder sind die maßlosen bzw. die KRAUSE BAND. Zuweilen tritt Bernd auch solo auf und beweist sich hierbei nicht zuletzt als talentierter Texter. Der Bandname ZELINKA geht übrigens übrigens auf seinen Großvater zurück. Torsten Großmanns Basskünste sind ebenso bei P 70 oder dem noch neuen Act BO BERRY zu bewundern. Kay Rohr, studierter Pianist wie Schlagzeuger, war ebenfalls bei den maßlosen dabei, trommelte bei einem erfolgreichen Supertramp-Cover-Projekt und arbeitet als Veranstalter. ZELINKA bietet eine ungemein reizvolle Mischung aus Metal, Funk, Bluesanleihen und Jazz. Der Spaß am gemeinsamen anspruchsvollen Musizieren ist ersichtlich, der freundlich-kollegiale wie auch erwachsen-entspannte Umgang macht die Band aus. Der nicht stattfindende Gesang wird nicht als Nachteil hingenommen, sondern lässt die filigran arrangierten Instrumentals nur umso heller strahlen.d 20140722 1885671896 Es finden sich zahlreiche wunderschöne Melodien, die man sich auch in anderen Zusammenhängen gut vorstellen könnte, etwa als Erkennungsmelodien diverser Medienformate. Erstaunt nimmt man einmal mehr zur Kenntnis, dass im stark kommerziell geprägten Musikbusiness derartige Aufbrüche hin zu eigenständigen, qualitativ orientierten künstlerischen Ufern möglich sind! Eine erste CD liegt vor, eine zweite ist dem Vernehmen nach in der Mache. Man darf also gespannt sein; es lohnt, Bernd, Torsten und Kay weiterhin auf ihren musikalischen Wegen zu begleiten.

Review on Leipziger Volkszeitung

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Rocknacht Taucha

Review on 1beat

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Ganz ehrlich: bisher ist es mir immer unglaublich schwer gefallen über ein Instrumentalprojekt eine Meinung abzugeben. Mir fehlt dabei immer noch der Gesang, denn ohne diesen werden die Musiker tatsächlich rein nach ihrem Können im Einspielen der einzelnen Instrumente beurteilt – eine Sache, die nie einfach ist.

Nun kommt da ein Trio an, das eine unglaubliche Reife mit sich zieht und eben solch ein Instrumentalalbum im Gepäck hat: Zelinka mit ihrem gleichbenannten Debütalbum.

Ein Album, das von größerer Reife eigentlich nicht mehr zeugen kann, die jahrelange Musikerfahrung der Bandmitglieder hört man in jedem einzelnen Ton raus.Das Klänge des ersten Liedes ertönen und man sitzt da: „Wann kommt da denn jetzt mal Gesang?“
Das geht das ganze Lied so und man wird fast wahnsinnig, doch nur bis ‚Safaga‘… Auf einmal liegt es ganz klar auf der Hand: „Die brauchen das gar nicht. Klappt prima ohne.“

Einzelne Lieder erscheinen zwar perfekt zum Mitsingen, doch der Sound und die Musik an sich hauen einen schon aus den Schuhen!
Sehr selten hatte ich Alben auf dem Schreibtisch, bei denen ich Blues, Funk, Rock und Jazz in einem Satz schreiben konnte und das alles nur durch fantastische Gitarrenklänge. Was will man mehr?

Zweifellos ein grandioses Instrumentalalbum von wirklich talentierten Musikern, die sich mit ihrem Herzen voll und ganz ihrer Tätigkeit verschrieben haben! Und einen Faktor sollte man neben den ganz offensichtlichen Dingen wie Abwechslung und Perfektion nicht vergessen: Das Album mach verdammt gute Laune!

Review on Magazine “Bass Professor”

Review on Bass Professor

“Neben Grossmann am Bass wird das Trio durch Gitarrist Bernd Fleischer und Schlagzeuger Kay Rohr komplettiert. Alle drei haben im Bereich DDR-Rock einiges an Credits vorzuweisen und sind absolut keine unbeschriebenen Blätter. Zusammen zelebrieren sie eine instrumentale Mischung aus Fusion, Hardrock und 90er Jahre-Crossover, bei der offensichtlich der Fokus mehr auf dem rockigen, instrumentalen Ensemblespiel liegt als bei ausufernden Improvisationen.
Damit haben sie – trotz anachronistischer Anflüge – einen ganz eigenen Sound kreiert, den sie durch die gelungenen Produktion und eine eisenharte Performance auf Platte gebannt haben.”

Current videoclip „Safaga“ released

After releasing their album, Zelinka present the latest videoclip. It features the song “Safaga” showing the studio work at Henne-Studios, Leipzig.

Video

Review on Leipziger Volkszeitung

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LVZ

Musician of the Year

Zelinka are Rocktimes magazine’s “Musicians of the Year”

RockTimes

Review on Powermetal

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Ich habe den Eindruck, als würden Instrumentalscheiben gerade Mode sein, aber das kann auch an mir liegen, denn eigentlich bin ich sängerfixiert. In letzter Zeit gab es jedoch durchaus einige Scheiben, die mich auch ohne Gesang überzeugen konnten – und jetzt kommt noch eine hinzu: ZELINKA, ein Trio aus dem Osten der Republik, hat mit dem selbstbetitelten Album ein ungewöhnliches Exemplar dieser gesanglosen Gattung geschaffen.

Üblicherweise sind solche Alben entweder Prog- oder Gitarristenspielwiesen. ZELINKA dagegen ist nichts von beidem: Gitarre, Bass, Drums und ganz wenig “guck-mal-was-ich-kann”. Eigentlich klingen die zehn Stücke eher wie Rocksongs, zu denen auch gut eine Gesangslinie passen würde – so als wären sie für den Einsatz mit Gesang geschrieben worden, doch war der Sänger krank, und da hat man sie stattdessen eben mit Gitarrenlinien eingespielt. Natürlich geht der Blick da gelegentlich in Richtung Fusion, aber nicht im Sinne von ausufernden Eskapaden, sondern eher als coole “Old-School-Jazz trifft auf Classic Rock”-Nummer. Und ob Bernd Fleischer die akustische oder die elektrische Gitarre schwingt, es klingt immer stark. Dazu der funkige Bass von Torsten Grossmann, mal als Slap, mal konventionell, mehr brauchen die meisten Tracks gar nicht.

Das sind dann auch die beiden Antipoden, zwischen denen die Band wechselt: Mal funkig wie in ‘Safaga’, ‘Funky Bitch’ oder ‘Room No. 15’, mal rockig wie in ‘Catacomb’, ‘The Cat’, oder meinem Lieblingsstück auf “Zelinka”, ‘Gipsy March’, aber immer mit eingängigen Melodien und einem wirklich eigenen Charakter eines jeden Stücks. Dem Foto nach sind die Musiker auch nicht mehr ganz grün hinter den Ohren, und tatsächlich, alle drei sind schon lange aktiv und Musiker von Beruf. Diese Reife hört man an allen zehn Stücken an. Da hat sich jemand bereits die Hörner abgestoßen und kann sich auf das Wesentliche konzentrieren: gute Songs.

Auch der Sound der Scheibe klingt ganz hervorragend, warm und erdig, ohne Schnörkel und übertriebene Spuren. Authentisch, würde man sicher sagen. Einfach, könnte man es auch nennen. Und darin passt er zu den Songs. Eine runde, rundum gelungene Sache. Chapeau.

Review on New Rock Reviews

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Vielseitigkeit ist wichtig, keine Frage. Vor Kurzem erst habe ich mir in Vorbereitung auf den Januar schon einmal meine Top 5-Alben des Jahres 2013 zusammengestellt, wobei mir deutlich aufgefallen ist, wie stark die Sprünge von einem zum nächsten sind. Und jetzt hatte ich ZELINKA auf meinem Schreibtisch liegen. Die Beschreibung: „ein kraftvolles rockjazzfunkbluesiges Instrumentalprojekt“. Wenn es den Ansprüchen gerecht wird, die sich da in meinem Kopf gebildet haben, wird sich eines meiner Top 5-Alben wohl verabschieden dürfen.

Zelinka beginnt mit dem Song „Catacomb“, einem ganz angenehm dahingroovenden Song mit vielen Pausen und Instrumentalfills. Mit fast fünf Minuten ist er mir aber doch etwas zu lang, allerdings wird das ab und an durch ein schönes Solo ausgeglichen. Und mit „Safaga“ kommt auch schon die Abwechslung! Hier sind Jazz, Funk und Rock in einem Song vereint. Als Gitarrist mit Basserfahrung klappt mir in Anbetracht der Leistung von Gitarrist Bernd Fleischer und Bassist Torsten Großmann nicht nur einmal die Kinnlade runter, wenn einmal Gitarre und Bass ein kleines Duett spielen und gegen Ende der Bass allein ein Fill loslässt, bei dem wohl jeder Bassist sein Instrument beleidigt in die Ecke stellen wird.

Weiter geht’s mit „Silent“, einer Akustiknummer, die einen klanglich in spanische Sommer versetzt. Ein bisschen verträumt und damit sehr schön geeignet ein wenig auszuspannen. Spätestens mit dem elektrischen Gitarren-Solo hören dann auch die etwas weniger zartbeseiteten Rockfans wieder hin. Einfach ein klasse Songwriting! Mit „Room No. 15“ wird’s zum ersten mal bluesig auf der Platte. Der Groove macht es mir echt schwer, während der Strophe meine Eindrücke niederzuschreiben, weil hier garantiert niemand still sitzen bleiben kann. Ein Basssolo gibt’s gratis obendrauf. Auch dieser Titel ist nur zu empfehlen.

Rockig wird es durch die stärker angezerrte Gitarre in „Toxic“. Angejazzte Rocksolo-Passagen, die einfach Spaß machen und es einem gar nicht erlauben, weg zu hören, sind hier ohne Probleme zuhauf vorzufinden. Mit „Chill Out“ bleibt es rockig, auch wenn es hier, wie der Name vermuten lässt, zu Anfang etwas gemächlicher zur Sache geht. Kurz darauf fliegt einem aber eine Lead um die Ohren, die sich einfach im Ohr festbeißt und auch nach zwei Wochen nicht verschwunden sein wird. Unbestritten großartige Gitarrenarbeit – von den Soli ganz zu schweigen – und progressiv noch dazu. Über sechs Minuten die wie im Flug vergehen.

Zurück zum Funk: „Funky Bitch“ macht schon im Namen klar auf welche Reise es mit diesem Titel geht. Wie bei „Room No. 15“ fällt es mir hier ebenfalls schwer die Beine ruhig zu halten. Auch hier gibt es ein (diesmal etwas gemächlicheres) Basssolo geboten, das viel Platz für Livespielereien hergibt. PELAGIC ZONE lassen grüßen. „The Cat“ dagegen zeigt sich erneut bluesig. Die Band macht es einem echt nicht leicht still zu sitzen. Soli gepaart mit Hard-Rock-Riffs gibt es auch noch dazu (in einem bluesigen Song!). Woher bekommt man solche Ideen? Großartig!

Hard Rock war schon mal ein gutes Stichwort, denn mit „Gipsy March“ geht es genau in diese Richtung. Mächtige Gitarren und ein Riff, das in den Achtzigern für fliegende Haarmähnen gesorgt hätte. Aber es bleibt nicht nur beim Hard Rock – es gibt sogar eine kurze Reggae-Passage! Sprachlosigkeit macht sich breit. Mit „Raindrops“ kommt Zelinka zu einem schönen, balladesken Abschluss, der dem Album mehr als gerecht wird. Viel Akustik, tolle Soli und generell nochmal eine tolle Gelegenheit zum Träumen.

Fazit: An der ein oder anderen Stelle wäre zwar etwas Gesang gar nicht so fehl am Platz gewesen, insgesamt bietet Zelinka aber mehr als nur Abwechslung. Musikalisch ist keiner der drei anzuzweifeln, auch vom Songwriting her sollte es niemanden zum Meckern verleiten, der es nicht ausdrücklich besser kann. Die Scheibe ist definitiv empfehlenswert! Eine Kollaboration mit YSMA könnte ich mir – für zukünftige Konzerte – auch durchaus gut vorstellen. Ach ja: Meine Top 5 wackelt wieder.

Hörtipps: „Safaga“, „Room No. 15“, „Funky Bitch“, „Gipsy March“, „Raindrops“