Review on Ragazzi

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Zelinka sind Torsten Grossmann (b), Kay Rohr (dr) und Bernd Fleischer (g). Der Bandname geht auf Bernd Fleischers Musikliebenden Großvater zurück. Der Enkel macht seinem Vorfahren alle Ehre, acht der 10 Stücke stammen aus seiner Feder, und die sind wie die beiden Kompositionen des Bassisten Torsten Grossmann und das ganze Album: mitreißend, vital & cool. Das Trio arbeitet rein instrumental, und nicht nur Instrumentalsüchtige werden ihre Freude an der Platte haben.
Zuerst einmal: die Jungs, die laut eigener Auskunft zusammen über 90 Jahre Bühnenerfahrung haben (musikalische Großväter), spielen handwerklich technisch erstklassig. Die Songs sind knackfrisch, enorm kurzweilig und (in aller Gelassenheit) ordentlich heavy, da sind Ideen, Licks, Ecken und Kanten zuhauf, an denen das Ohr gern hängen bleibt und sich wohl unterhalten am tonalen Geschehen erfreut. Auf schön abgefederter, komplex-grooviger Rhythmusarbeit, die vital das melodische Geschehen unterhebt und selbst gern vorn am Bühnenrand mitmacht, das Songgeschehen aufwirbelt und sich aus Funk, Jazz und Rock speist, das hier und da das Schlagzeug mehr Ohrenmerk einfordert als die beiden Saitenartisten (die oft genug im Mittelpunkt stehen), treiben die zahllosen instrumentalen Ideen die Songs in drahtig arrangierte Vierminuten, die so schnell durchgelaufen sind, dass die 48:17 Minuten CD-Zeit gefühlt ordentlich schrumpft. Nix Langeweile!
Irgendwo in der locker-deftigen Wildnis zwischen Jazz-Fusion und anprogressiviertem Hardrock tanken die flotten Tracks ihr oktansattes Futter. Eher in entfernter Mainstream-Nähe, nie sehr abstrakt und extrem, eher eingängig und mitreißend, kein Stück alltäglich und immer mit netten instrumentalen Überraschungen versehen, ist vor allem eines der große Höhepunkt der Songs: Bernd Fleischers Gitarrensoli. Die Band ackert technisch rasant und vital, und Fleischers Riffs und Melodiearbeit ist wie das seiner Mitarbeiter absolutamente perfetto: aber die Soli setzen noch Oktanzahlen drauf und sind die Krönung des Ganzen.
Mankos? Nun, im ersten Stück höre ich noch Metallica raus, in der Komposition, im Arrangement, entmetallisiert (nicht ganz). Kein wirkliches Manko, die Band tut sich indes keinen Gefallen, dem Metalklassiker so nahe zu sein. Was das Trio drinnen im Song tut, ist indes großartig, hat Schmackes und Idee. Was mir nicht so besonders zusagt, sind die radiofreundlichen Balladen, die – keine Frage – gut gespielt sind, aber ziemlich lau wirken. Am Besten sind Großvaters Zelinka, wenn sie knackfrisch rocken und dabei einen guten Schuss Jazz im Blut haben.

Review on Babyblaue Seiten

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Ein geflügeltes Wort behauptet, es seien drei Dinge, die der Mann brauche. Bevor wir hier aber Schleichwerbung für Tabakprodukte machen, wandeln wir diesen Slogan mal dahingehend ab, dass es eben drei Dinge sind, die für eine unterhaltsame Rockplatte schon ausreichen: Gitarre, Bass, Schlagzeug. Nach diesem Muster musizieren Zelinka aus Leipzig auf ihrer Debütplatte instrumental vor sich hin. Das Ergebnis ist eine recht gefällige Jam-Rock-Platte, die – wie in diesem Genre selbst bei Bands wie Niacin so üblich – allerlei Anklänge an Funk, Hardrock und Fusion bietet und im Wesentlichen auf die ebenso bewährte Aufteilung von Melodien und Soli auf die Gitarre und Rhythmusspielereien auf Bass und Schlagzeug setzt. Eine reine One-Man-Show für Sechssaiter Bernd Fleischer ist diese Platte aber natürlich nicht, ansonsten fällt auf, dass Zelinka ihre Stücke recht bedächtig aufbauen, sodass die Musik jederzeit so sehr nachvollziehbar ist, dass man beim Hören seine Gedanken bereits auf die geweckten Erwartungen einstellen, womit die Musik etwas vorhersehbar wird.

Überrschungen gibt es trotzdem. Im genannten Zusammenhang ist es recht erfreulich, dass Fleischer sehr songdienlich agiert und unpassendes Hochgeschwindigkeitsgehampel völlig ausspart. Und auch die Songs verweisen immer wieder mal auf nicht ganz typische Anklänge und Vorbilder. So werden etwa im Opener “Catacomb” nicht nur einige Violinen-artige Klänge erzeugt, sondern die ganze Nummer klingt instrumental ein bisschen nach mittelalten Iron Maiden (zu “No Prayer For The Dying”-Zeiten, man vergleich das mal mit Stücken wie – huch, welch ein Name! – “Fates Warning”). In “Safaga” gibt es leicht orientalische Gitarrenlinien und gegen Ende eine angedeutete Slap-Bass-Orgie. Letzteres begegnet dem Hörer dann nochmals ausgeprägter in “Room No. 15”, und hier entlockt Torsten Großmann seinem Instrument fast schon klassisch-barocke Töne.

Harmonisch-poppiger Stoff wie “Silent” oder das abschließende “Raindrops” ist dagegen trotz geschmackvoller Rhythmik eher verzichtbar, aber das ist ja auch bei Dream-Theater-Balladen wie jüngst “Along For The Ride” nicht anders. Nicht ganz so toll sind auch die merkwürdig kratzigen Gitarreneinsätze und das komische Geholper in “Toxic” (besser wird diese Nummer erst mit einem jazzigen Ride-Becken-Rhythmus und harmonischen Gitarren) oder das eher simple, stampfig unterlegte “The Cat”. Viel, viel besser sind dagegen das schön ausgestaltete “Chill Out”, das mainstreamig beginnt, ab der Mitte aber zunehmend härter und technischer wird, um dann recht fröhlich zu enden. Und im folgenden, sehr programmatisch betitelten “Funky Bitch” wird ziemlich hübsch gegroovt, auch wenn sich die Gitarre hier mit einem ziemlich trockenen Distortion-Sound leicht im Ton vergreift. Das dritte richtig gute Stück ist dann “Gipsy March”, das den titelgemäßen Marschrhythmus samt auf dem Bass gespielter “Fanfaren” jederzeit mit krummtaktigen Einwürfen torpediert.

Was gibt es sonst noch vom Zelinka-Debüt zu berichten? Der Sound ist insgesamt relativ glatt, allerdings auch nicht übermäßig voluminös ausgefallen, was neben den bereits genannten unspektakuläreren Nummern wohl schon das größte Manko dieser Platte sein dürfte. Insgesamt ist “Zelinka” damit eine nette Angelegenheit, deren Anhören man sicher nicht bereuen wird. Schon gar nicht, wenn man zu den engeren Freunden des gepflegten Genres gehört. Aber selbst, wenn man über verhältnismäßig harmlose Fusion-Sachen öfter mal die Nase rümpft, können Zelinka mit diesem Album immer noch oft genug aufhorchen lassen.

Review on Rocktimes

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Ein Trio, bestehend aus Musikern, die bereits in der ehemaligen DDR als Berufsmusiker tätig waren, stellt sich meinen Ohren mit der aktuellen Platte. Gegründet wurde Zelinka im Jahre 2010 vom Gitarristen Bernd Fleischer, dessen Großvater Johannes Zelinka Namensgeber der Band war. Das Leipziger Instrumentaltrio wird von dem Bassisten Torsten Grossmann und dem Schlagzeuger Kay Rohr komplettiert.
Gleich im ersten Titel wird die Richtung aufgezeigt: Gitarrenrock im Trioformat, mit breitflächigen Riffs, druckvollem Schlagzeug und pumpendem Bass. Und genau dieser ist es, der mittels Slaptechnik à la Stanley Clarke das zweite Stück bestimmt und die Tür vom Rock hin zum Jazz Rock aufstößt! Bass und Gitarre ziehen jedoch nicht ganz in diese Richtung mit und bleiben eher Rock-geerdet. Aber neben satt-fetten Gitarrenriffs darf auch einmal die Akustische ran und gibt das Thema von “Silent” vor. Hier überrascht mich erneut der Bassist mit geschmeidigem und melodiösem Spiel positiv, bevor es bei “Room No. 15” schwer funkt, etwas schwerer und schleppender hätte es noch gern sein können. Der Groove ist nicht ganz perfekt, das instrumentale Können jedoch wohl.
Und so gibt es aus meiner Sicht an den Fähigkeiten der Musiker auch nichts auszusetzen, doch wenn ich zum Beispiel eine Platte von Larry Coryell, Victor Bailey und Lenny White – nehmen wir doch gleich das Album “Electric” – zum Vergleich heranziehe, dann komme ich nicht umhin, festzustellen, dass dort das Schlagzeug viel eindrucksvoller, federnder, elastischer und groovender ist, der Bass noch knackiger und geschmeidiger und die Gitarre soundbestimmender. Darüber hinaus swingt die Musik mehr, der Drive kommt lockerer und das Feeling ist beeindruckender. Ein Manko im Trioformat ist sicher grundsätzlich die Gestaltung von Abwechslung. Zelinka gelingt das nicht immer, eine der Ausnahmen ist jedoch das brillante “Toxic”, bei dem sich sogar Jazzelemente einschleichen und auch die Gitarre einmal wesentlich vordergründiger und aussagekräftiger agiert.
Bei “Chill Out” ist es dann Zeit für die Band, offener und lockerer zu agieren, und ich denke, sie sollte sich von starren Zeitvorgaben unter sechs Minuten lösen und mehr jammen. Das Zeug dazu haben alle Drei schließlich. Dann könnte auch Entwicklung stattfinden und spontane Ideen umgesetzt werden. Einflüsse von Jimi Hendrix treffen so auf Elemente aus Jazz-, Blues- und Hard Rock. Mit diesen verschiedenen Vorgaben könnte sich die Band eine eigene Richtung schaffen, einen persönlichen Ausdruck. ‘Star’ der Band ist für mich der Bassist, der es versteht, sowohl statisch und rhythmusbetont als auch flüssig zu agieren, locker und verbindend, mit einem sehr guten Klang.
Ein sehr feines Rockstück ist “Gipsy March”, das sich innerhalb seiner satten Riffstruktur immer wieder harmonisch auflöst und kleine Türen aufstößt, weiter so! Mit Ruhe und Harmonie endet die gute Platte dann auch. Hier zeigt Fleischer offensichtlich seine romantische Seite, fast atmet das schon ein wenig die Atmosphäre von Blonker, und wieder ist es Grossmann am Bass, der eine sehr gute Leistung zeigt. Vom Schlagzeuger wünschte ich mir etwas mehr Jazz im Rock, mehr Groove und Elastizität – so bleibt das Trio letztlich doch eher auf reinem Rockboden.

Review on Rockblog.Bluesspot

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Rock – Blues – Fusion auf einem Album, und das aus Deutschen Landen?

Zelinka aus dem Großraum Leipzig beweisen uns, dass wir jenseits der kommerziellen Auswüchse auch auf diesem Sektor heimatliche Formationen anführen können, die den Vergleich mit den bekannten Protagonisten dieser Szene überhaupt nicht scheuen müssen. Entdeckt mit uns eine anspruchsvolle und mitreißende Musik, für die wir nicht über den großen Teich fliegen müssen.

Zelinka ist ein Projekt dreier erfahrener „Ostrocker“ mit ganz viel Blues im Herzen. Grundsätzlich war mir diese Szene lange Zeit recht unbekannt. Bei mir standen nur die frühen Werke der Puhdys im Plattenschrank, bis Heinz Glas, Gitarrist der Krautrocklegenden von Epitaph mir vor ein paar Jahren von der Monokel Bluesband erzählte, bei der er in Berlin inzwischen spielt (gemeint ist hier Speiches Monokel Bluesband, es gibt auch noch Monokel Kraftblues mit gleichen Wurzeln). Das hat mein Interesse geweckt und so landete ich Dank Volker sehr bald in Lübben City. Der Soundtrack zu jenem berühmten Buch („Bye, bye, Lübben City“ eben) gibt einen wunderbaren Überblick, was seinerzeit alles abging jenseits der unsäglichen Grenze. Und eben aus diesem fruchtbaren Nährboden sind Bernd (Gitarre), Torsten (Bass) und Kay (Schlagzeug) entwachsen. Nun haben sie sich zu einer Formation zusammen gefunden, die mit ihrer Leichtigkeit und Stilsicherheit an ganz große Amerikanische Produktionen heranreicht.

Wie zu lesen ist hat die Band mit dem Namen Zelinka Bernds musikbegeisterten Großvater Johannes Zelinka verewigt, was für eine schöne Geste. Bei den überaus überzeugenden Songs handelt es sich durchweg um Eigenkompositionen, instrumentale Nummern voller relaxter Spielfreude und Eleganz. Mit dem Bluesrock als Basis entwickelt dieses Powertrio funkige Grooves und jazzige Ausflüge im Stile großer Meister. Jeff Beck, Steve Lukather oder aber die Bluesplatten eines Robben Ford kommen einem sofort in den Sinn, wenn man in diese Musik hinein hört. Hier und da kommt mir auch Roy Buchanan in den Sinn. Die Gitarrensoli erheben sich glasklar und mächtig über die prächtigen Songstrukturen und verbreiten die Souveränität und Verve, mit der einst Al DiMeola die Fusionsmusik zu neuen Galaxien führte. Gehaltvoll und immer auf dem Punkt kreisen die Licks dem freudig mitnickenden Enthusiasten um die Ohren. Riffig, fetzig und mit spannenden Breaks geht es mitunter zu, zum Beispiel in „Toxic“, ein Song, in dem gerade auch die zurück genommenen Parts das einfühlsame Spiel der Band unterstreichen. So wirkt die Musik durch und durch organisch und folgerichtig, man steigt bereits beim ersten Durchhören voll ein – das ist bei fusionsorientierter Musik, die oft recht kompliziert daher kommt, sicherlich nicht die Regel. Aber hier steht letzten Endes immer noch der Blues über allem, darum kann sich auch der weniger Jazz affine Rocker wunderbar mit den Kompositionen anfreunden, hier geht immer wieder und ganz ausgeprägt die Post ab, wie in dem mitreißenden „Gipsy March“.

Es lohnt sich eben, ständig und überall die Ohren aufzuhalten und nach neuen Projekten zu forschen. Die Welt der Musik ist voller Wunder und funkelnder Edelsteine, man muss sie einfach nur entdecken. Zelinka haben uns ein Kleinod geschenkt, ein unglaubliches reifes Album von Leuten, die wissen, wie es geht…..(Michael)

Review on Musikreviews.de

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Dieses Trio, dessen Mitglieder sich im alten wie neuen Ostdeutschland als Musiker auf- und verdient gemacht haben, gehört – das nehmen wir vorweg – zu den herausragenden Instrumentalcombos dieses Landes … und das nicht nur, weil es derer wenige gibt, sondern da ZELINKA stilistisch sehr weit greifen und dabei Songs schreiben, derer man so schnell nicht überdrüssig wird.

Heraus ragt unter umgekehrten Vorzeichen einzig “Room No. 15” ein eher herkömmlicher Blueser (“Funky Bitch” denkt diese Stiltradition später auf packende Weise weiter), allerdings schon mit funky Bass-Solo. Grossmann brilliert auch im Slap-Fest “Safaga”, das mit seinem treibenden Charakter gen Fusion à la Jonas Helborg schielt. ZENLINKA verstehen sich nicht selten auf mehr oder minder abrupte Stops (“The Cat”), ohne dass ihre Songs zerfleddern würden, im Gegenteil. Alle zehn stellen sich als erfreulich flüssig und unverkrampft heraus.

Die Gitarrenarbeit nimmt wie im Opener “Catacomb” (Hauptmotiv erinnert ans Intro zu METALLICAs “Sanatarium”) oder dem pittoreseken “Chill Out” (selbstredender Titel, allerdings mit Stimmungsbruch ab dem Mittelteil) in ihrer Vielschichtigkeit mitunter fast sinfonische Ausmaße an. Auch “Gipsy March”, ein zumindest in Teilen klassischer Rockstar, lässt sich unter Vorstellung eines hypothetischen Sängers mitträllern. Das unverzerrte “Silent” verfügt ebenso wie der halbakustische Abschluss “Raindrops” über die melodische Eleganz von Joe Satriani oder Andy Timmons, dem auch das satte “Toxic” nahesteht.

FAZIT: “Zelinka” ist ein Rundum-glücklich-Paket einer hörbar erfahrenen wie kindlich vom Entdecken begeisterten Band, die sich ohne Ambitionen, Musik erneuern zu wollen, zwei Handvoll origineller, malerischer und auch saftig abgehender Stücke aus den Ärmeln geschüttelt hat. Das ist viel mehr, als man von Sänger-losen “Abdrückern” erwarten darf, und so allgemein gültig, dass es nicht nur Mucker hören sollten.

Review Deutsche-Mugge.de

Review by Hartmut Helms on www.deutsche-mugge.de

Ein rostrotes Cover, in der Mitte so ein Logo, beinahe wie alte Runen, und darunter ist in gleicher Art ZELINKA zu lesen. Nein, das Teil kommt nicht aus dem Böhmischen und hat auch nichts mit dortiger Musiktradition am Hut. ZELINKA ist der Familienname des musikbegeisterten Großvaters von BERND „Fleischmann“ Fleischer und selbiger tobt auf dieser neuen Scheibe, gemeinsam mit seinen Partnern TORSTEN GROSSMANN am Bass und KAY ROHR, Schlagzeug, seine Vorliebe für am Jazz orientierte instrumentale Rockmusik und seine Leidenschaft für das Gitarrenspiel aus. Lange habe ich auf diesen Silberling gewartet, genau genommen seit dem Februar 2011, da ich das Trio in der Groovestation von Dresden live erleben durfte. Nun also ist endlich das Ergebnis fleißiger Studioarbeit da und dreht sich in meinem Player.

Eine Gitarre, eine Melodieschleife und ein Riff, das sich immer weiter ausweitet. Der Einstieg in die CD ist ein musikalischer Gang durch die „Catacomb“, eine stampfende Blues-Figur, über die der Gitarrist schwere Riffs und kurze knackige Soli setzt, deren Fließen ab und an, dramaturgisch geschickt, kurz unterbrochen wird, um sich danach wieder neu aufzubauen. Gelungener Einstieg, der neugierig macht und mit der fließenden Funk-Nummer „Safaga“ gleich weiter bedient wird. Das Stück überrascht mit melodiösen Gitarrenlinien über mitunter straffen Funk-Rhythmen, die exzellent vom Bass gesetzt werden. Die beiden ersten Tracks haben mich gleich beim ersten Hören fasziniert und irgendwie auch an die alten Colloseum II erinnert und das möchte ich unbedingt als großes Ausrufezeichen verstanden wissen.
Danach betört der verspielte Klang einer Akustikgitarre die Ohren. Getragen von einer äußerst dezent gespielten Bass-Figur entwickelt sich ein vollen Sound, der schmeichelhaft und verführerisch wohlig daher kommt. Auf dem Höhepunkt von „Silent“ wird die schwärmerische Melodie im spanischen Touch vom kräftigen Sound einer rockenden Gitarre aufgenommen und fantasievoll im Solo ausgeweitet. Was für ein wunderschönes, eingängiges Instrumentalstück fernab jeglicher Klischees, irgendwo zwischen Rock und Swing, fast ein wenig wie von BAYON inspiriert. Da kann man eine Menge Liebe und Hingabe zur Musik, fernab von Routine, hören und fühlen.

In „Room No. 15“ kommt uns ZELINKA ganz und gar funky daher. TORSTEN GROSSMANN kann seine Fähigkeiten mit einer verspielt fetzigen Solo-Einlage auf den fünf fetten Saiten demonstrieren und wird dabei von Fleischmann’s Gitarreneinlagen getrieben. Auf einem verzwickt gewebten Rhythmusgeflecht wird es dann giftig rockig einerseits, während im Mittelteil von „Toxic“ die Gitarre wieder eingängig in sich verschachtelte Läufe entstehen lässt, die sich im Schlussteil richtig hard’n’heavy austoben dürfen. Mit 6:20 ist „Chill Out“ das längste und gleichzeitig auch das am weitesten ausufernde Stück der CD. Der Hörer hat Gelegenheit, sich ganz tief fallen zu lassen und die instrumentalen Fertigkeiten und das Zusammenspiel des TRIOS zu bewundern. Man erlebt beim Hören völlig unterschiedliche Facetten, die letztlich ein kräftiges harmonisches Ganzes ergeben, weil nach jedem solistischen Ausflug zur Seite wieder zur alles verbindenden Ursprungsidee zurück gefunden wird. Das Teil ist wunderbar in sich versponnen, ja verschachtelt, sowie für Liebhaber und Kenner dieser Spielweise ein tiefer wahrer Hörgenuss. Fast mein Top-Favorit, wenn da „Silent“ und die „Raindrops“ am Ende der CD nicht wären. Ähnlich auch „Funky Bitch“, das, wie der Titel schon andeutet, das gleiche Spiel, wie bei „Chill Out“, noch einmal, nur sehr viel mehr „gefunkt“ und verspielt fortsetzt. Wer möchte, kann sogar hier und da versteckt, kleine Zitate internationaler Größen heraus hören, ohne dass sie wirklich gespielt werden. Das ist schon ganz großes Kino und geht nur, wenn Könner mit Köpfchen und ihren flinken Fingern am Werkeln sind.

Ebenso verspielt und gespickt mit solistischen Facetten der dicken Bass-Saiten im Wechselspiel mit der Gitarre rockt „The Cat“, mal leichtfüßig, mal heavy stampfend, wobei aus dem Wechsel der Tempi, die eigentliche Spannung geboren wird. Das gleiche gelingt mit „Gipsy March“ gleich noch einmal, bei dem mich die synchron gespielten Gitarrenläufe wieder einmal an Vorbilder des Trios erinnern, die auch zu meinen Favoriten zählen. Aufgelockert wird das Ganze mit ein wenig Augenzwinkern und dem Gefühl, hier wird aus blankem Spaß an der Freude musiziert.
Am Ende der insgesamt 46:38 Minuten glänzt noch einmal eine sehr ruhige und tief in sich selbst gekehrte Nummer. „Raindrops“ verziert diese Scheibe ein zweites Mal nach „Silent“ mit spanischem Flair und noch einmal weit ausufernden Gitarrenzaubereien, die eine beinahe elegisch schöne Stimmung verbreiten. Diese letzten Töne lassen mich als Hörer zufrieden und irgendwie entspannt wieder die anderen dumpfen Ergüsse der schnelllebigen Moderne ertragen, weil sie einfach länger anhalten und sich auch deshalb wirklich verinnerlichen können.

Ich habe schon lange nicht mehr so einen durch und durch ausgeglichenen neuen Silberling einer Band aus hiesigen Gefilden gehört und das auch noch in einem Rutsch. Die große Begabung besteht wohl darin, all das Wissen und die Erfahrung von drei gestandenen Musikanten nicht vordergründig, und für jeden ersichtlich, in die Produktion zu stopfen, sondern statt dessen die Schlichtheit zu suchen, sie auszugraben und den Mut zu haben, modische Schnörkel komplett außen vor zu lassen. Keine Zugeständnisse! Dann wird es, so glaube ich jedenfalls, Kunst. Man merkt mit jedem Ton und in jeder Phase, dass hier zwar schier ungezügelte Energie agiert, die dennoch wohl dosiert, dicht und ideenreich die einzelnen Stücke sehr intim ihren eigenen Intentionen folgen lässt. So eine dralle Mixtur aus Ideenreichtum und deren scheinbar lässiger Darbietung ist selten und deshalb auch so angenehm zu erleben.
Das Trio FLEISCHER, GROSSMANN & ROHR, das sich selbst als ein „kraftvolles rockjazzfunkbluesiges Instrumentalprojekt“ bezeichnet, ist sich ganz offensichtlich seiner Möglichkeiten bewusst und lässt sich dennoch nicht von ihnen verleiten, sie alle auf ein Mal und jede für sich „auszustellen“. Das macht die CD von vorn bis hinten, bei aller Vielfalt, sehr übersichtlich und das gefällt mir ganz persönlich ausgesprochen gut und rundet das differenzierte und klare Klangbild der Produktion ab. Jedes Stück der rein instrumental eingespielten Scheibe erzeugt eine eigene Spannung, wie wohl das Nächste und Übernächste klingen und wirken mag und das wirklich Schöne daran ist, diese Spannung verhallt noch nicht einmal mit dem allerletzten Ton. Ganz große Klasse und wer die CD ZELINKA spätestens am Nikolaustag nicht im Stiefel oder Weihnachten nicht unterm Christbaum liegen hat, darf sicher sein, etwas Außergewöhnliches verpasst zu haben.

Review on Rock Album News

Zelinka
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Vor genau drei Jahren hob Bernd Fleischer (g) ein neues Instrumental-Projekt aus der Taufe. Sein Großvater Johannes Zelinka stand dabei nicht nur für den Bandnamen Pate, sondern symbolisiert in gewisser Weise auch die tiefe Verbundenheit zur Musik.

Komplettiert durch Torsten Großmann (b) und Kay Rohr (d) besteht das Trio aus gestandenen Vollblutmusikern und das hört man dem gleichnamigen Debütalbum auch zu jedem Zeitpunkt an. Die selbstproduzierte Scheibe enthält ausschließlich Eigenkompositionen und liegt handwerklich auf einem äußerst hohen Niveau. Schon die ersten Titel überzeugen durch eine druckvolle Rhythmusabteilung und Soundtrack-reife Gitarren-Licks, die an dynamische Szenen alter Krimi-Serien erinnern. Zusammen mit den wirklich guten Bass-Improvisationen gehört das funky ‘safaga’ dann auch gleich zu den musikalischen Highlights. Ebenfalls ganz vorn reiht sich das ebenfalls von Torsten Großmann (b) geschriebene, leicht bluesige ‘room nr. 15’ ein – nicht schlecht. Des Weiteren hätten wir dann natürlich noch ‘toxic’ und ‘gipsy march’ auf der Habenseite. Die harten Rocker arbeiten mit ebenso griffigen Riffs wie straighten Melodielinien und sprühen nur so vor genialen Klangeinfällen. Gerade Letztgenannter erinnert mit seiner jazzigen Note an die Steve Morse Band und hätte es fast zu einem Titel-Tipp geschafft. Die verwendeten Sprachsamples fallen hier jedoch etwas negativ ins Gewicht und auch beim übrigen Songmaterial muss man ein paar kleinere Abstriche machen. So werden Bass und Schlagzeug von der dominanten Gitarrenarbeit oft sehr weit in den Hintergrund gedrängt, was besonders beim ansonsten auch recht guten ‘the cat’ auffällt. Aber auch bei ‘funky bitch’ (der Name ist hier Programm) vermag der Funke nie so richtig überzuspringen, von den durchwachsenen Akustiknummern ‘silent’ und ‘raindrops’ ganz zu schweigen. Wirkliche Ausfälle gibt es auf ‘zelinka’ (2013) jedoch nicht und so stellen die vier Sterne das Qualitätsniveau insgesamt ganz gut dar.

Respekt! Das Debütalbum ist von einer gewissen (und natürlich systembedingten) Gitarrenlastigkeit und zwei, drei kleineren Schwachstellen abgesehen wirklich gut gelungen. Dem Bandplay könnten gemeinsam geschriebene Songs vielleicht ganz gut tun.

Review on rezensator.de

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Zelinka ist ein Album der gleichnamigen Band Zelinka. Das Album soll offiziell am 14.08.2013 erscheinen.

Bei Zelinka handelt es sich um ein Trio gestandener Musiker mit, nach eigener Aussage, nicht weniger als 90 Jahren Live-Erfahrung. Das Trio besteht aus Bernd “Fleischmann” Fleischer (git), Torsten Grossmann (bass) und Kay Rohr (drums). Alle Musiker können auf eine Ausbildung als Berufsmusiker der ehemaligen DDR verweisen. Gitarrist Fleischer spielte von 1986 bis 1999 bei Berluc, 2008 veröffentlichte er eine Solo-CD. Bassist Grossmann war u. a. tätig beim Studio-Team Leipzig, Brigitte Stefan und Gudrun Lange & Kactus. Drummer Kay Rohr konzentrierte sich früh auf eigene Ideen und Projekte, außerdem wurde er im Großraum Leipzig als Macher der Leipziger Bierbörse bekannt.

Zelinka stellen auf ihrem Debütalbum ihre Vorstellung rockiger Instrumentalmusik mit Einflüssen aus Blues über Funk bis Jazz-Fusion vor. Den Auftakt macht “Catacomb”, ein Song der zwischen sattem Riff-Rock und arpeggierten Motiven pendelt. Ebenfalls stark dem klassischen Rock verpflichtet sind Songs wie “Toxic” (mit Hendrix Style Interludes, schönen Timing Wechseln und proggigen 70s Parts) und “Gipsy March” mit Klassik Bass-Linien, flüssigen Gitarren-Legatolinien und einem interessanten Reggaeähnlichen Part mit Gesprächsfetzen im Hintergrund.

Einen weiteren Schwerpunkt des Albums bildet groovige Musik, die immer wieder Richtung funky Jazz Fusion/Rock tendiert. Das gilt für “Safaga”, “Room No. 15”, “Funky Bitch” und “The Cat”. Die Songs grooven amtlich, Grossmann zeigt wiederholt, wo der Slap und Popp-Hammer hängt.

“Silent” ist ein lyrischer Song mit Satch-ähnlichen Gitarrenparts. “Chill Out” ist ein relaxter Rocksong und “Raindrops” beendet das Album balladesk-verträumt mit direkt abgenommenen Nylon-String Sounds.

Fazit: Zelinka liefern ein rundum gelungenes Instrumentalpaket ab. Gitarrist Fleischer gibt das Gerüst für die Songs vor, er spielt im typischen Stil reiferer Gitarristen mit Wurzeln im klassischen Rock (Hendrix, Clapton zu Cream-Zeiten…) plus Stilelementen moderner Gitarristen wie etwa Satriani und Vai. Das klingt äußerst bekömmlich, seine Technik verkommt nie zum Selbstzweck. Bassist Torsten Grossmann kann sich sehr gut in Szene setzen. Egal ob Basisgroove oder Solo, was er am Bass abliefert, ist erste Sahne. Drummer Rohr bildet dazu das perfekte Groovegerüst, ohne das wenig bis nichts im Rock geht. Die Songs haben die Substanz, um ohne Gesang über die gesamte Länge unterhalten zu können, die Aufnahmequalität ist für meinen Geschmack perfekt – tolles Album.

Review on Tough Magazine

Review on Tough Magazine


Zelinka veröffentlichen mit ihrem gleichnamigen Album ihr Debüt. Der Tonträger enthält 10 Songs, hat eine Spieldauer von 48 Minuten und erscheint in Eigenregie.

Instrumental geht nicht? Doch, das geht – dieses beweist die Band Zelinka! Benannt nach dem Großvater des Gitarristen Bernd Fleischer (der Großvater heisst Johannes Zelinka) spielen die drei Musiker einen sehr guten Mix aus Rock, Jass und Blues. Die drei erfahrenen Musiker lassen in Songs wie “Safaga”, “Toxic” oder “The Cat” die Saiten sprechen und liefern mal rockige, schnelle Nummern ab und auch mal langsamere Titel – auch die sind gelungen!

Ein interessantes Projekt, welches man sich in Ruhe anhören kann – auch live sicherlich ein Erlebnis! Gutes instrumentales Album!

Review on My Revelations

Review on My Revelations

Instrumental-Rock ist seit einigen Jahren wieder ein Trend, den man dann jenseits von Vai oder Satriani als Post-Rock verkauft!
Das Ü-40 Rock Trio mit dem seltsamen Namen Zelinka kommt nun mit einer etwas andere Mischung daher und macht trotzdem ähnliche Musik.
Wobei Frames oder Long Distance Calling ja oft eher entspannend und einen gewissen Chillfaktor ausstrahlen.
Zelinka (benannt nach Josef Zelinka dem Opa eines der Musiker) rocken wie sie selber sagen mit Funk und Jazz Einflüssen, was die Musik etwas “beinlastiger” und “hibbeliger” macht.
Ein Gespür für Melodien und Grooves hat die Truppe auf jeden Fall!
Normaler Metalfans wird das Ganze vielleicht etwas zu soft teilweise oder zu jazzig sein! Stressig durch abrupte Breaks ist jedoch nur der Opener “Catacomb” der im Allgemeinen mehr Metal als die ganze Scheibe ist.
Insgesamt hat die optisch etwas nüchtern und vielleicht auch irreführend benannte Scheibe und Band eine gelungene, nicht alltägliche Instrumental CD gemacht die vor allen Dingen auch in Sachen Klang punkten kann.